SSV Bozen

Das Derby bleibt trotz Aufreger in Brixner Hand

Am 22. Spieltag der Serie A Beretta trafen am Samstagabend der SSV Loacker Bozen Volksbank und der SSV Brixen in der Raiffeisenhalle am Brixner Fischzuchtweg aufeinander. Am Ende setzten sich die Gastgeber mit 27:25 durch. Das Endergebnis hat aber einen faden Beigeschmack, denn der SSV Bozen hätte sich nach einer atemberaubenden Aufholjagd einen Punkt verdient, wurde aber von einer Fehlentscheidung benachteiligt.

Das 63. Derby zwischen dem SSV Loacker Bozen Volksbank und dem SSV Brixen begann mit einem Treffer von Turkovic (1.). Von Anfang an zeigten die beiden Mannschaften unterhaltsamen Handball, der die mehr als 500 Zuschauer in der Raiffeisenhalle immer wieder von den Sitzbänken riss. Als Pasini in der 6. Minute das 4:2 für den SSV Bozen erzielte, waren die Gastgeber aus der Domstadt gefordert. Und sie antworteten mit großer Klasse: Ein Sechs-Tore-Break kippte das Ergebnis zur Gänze und plötzlich führte der SSV Brixen mit 8:4 (12.).

Auch wenn der SSV Loacker Bozen Volksbank schnell wieder zurück in die Spur fand, sollte sich am Brixner Vorsprung von mehreren Toren bis zum Seitenwechsel nichts ändern. Angeführt vom heute großartig aufspielenden Pasini, der bis zum Seitenwechsel sechs der 13 Bozner Treffer erzielte, verkürzten die Weiß-Roten den Rückstand aber zusehends. Zwischendurch kam auch der Derbyflair zum Vorschein, denn beide Mannschaften gaben in den Zweikämpfen keinen Zentimeter nach, was zu der ein oder anderen Zwei-Minuten-Strafe führte. Beim Ertönen der Pausensirene stand ein 13:16 aus Sicht des SSV Bozen zu Buche.

Die Bozner Aufholjagd endet im Drama

Nach dem Seitenwechsel nutzte der SSV Brixen seine individuelle Klasse gekonnt aus und baute seinen Vorsprung sofort auf sechs Tore aus. Der SSV Loacker Bozen Volksbank wankte kurz, fand seinen Tritt aber sogleich wieder. Wieder war es Filippo Pasini, der heute in einer Bombenform aufspielte und die Weiß-Roten mit einem Tor nach dem anderen wieder ins Rennen beförderte.

In der Schlussphase glitt dem SSV Brixen zusehends die Partie aus den Händen. Davon profitierte der SSV Bozen mustergültig und pirschte sich an die Domstädter heran. Als Jonas Mathà in der letzten Minute gar das 25:26 erzielte und die letzten Sekunden einen Punktgewinn versprechen konnten, passierte den Unparteiischen eine dem SSV Bozen teuer zu stehen kommende Unachtsamkeit.

Nach dem Treffer von Mathà spielten die Weiß-Roten mit Manndeckung, weshalb Cutura Wierer vom Platz nahm und mit einem siebten Feldspieler ersetzte. Der Brixner Schlussmann war aber gar nicht vom Feld draußen, sondern stand nach wie vor auf dem Parkett. Das Schiedsrichter-Duo bemerkte das nicht, Mitterrutzner erzielte das 27:25 für die Gastgeber und alle Bozner protestierten lautstark – es hätte nämlich Siebenmeter für die Talferstädter geben müssen. Es blieb aber bei der ärgerlichen Niederlage für den SSV Loacker Bozen Volksbank.

Die Stimmen zum Spiel

Mario Sporcic (Trainer SSV Loacker Bozen Volksbank): „Das gesamte Spiel über war Brixen in Führung, am Ende geht der Sieg für sie auch in Ordnung. Dass wir aber nach so einer Charakterleistung wieder herankommen und dann so bestraft werden, ist sehr ärgerlich. Schade. Aber ich kann meinen Spielern nur ein großes Kompliment machen, heute haben wir großes Herz gezeigt.“

SSV Brixen – SSV Loacker Bozen Volksbank 27:25 (16:13)

SSV Brixen: Volarevic 1, Wierer; Di Giulio 3, Fantinato, Dapiran 4/4, Arcieri 4, Brugger, Endrit Iballi 2, Ardian Iballi 2, Basic 2, Mühlögger, Mitterrutzner 4, Hamzic 3, Cutura 2, Coppola, Schatzer. Spielertrainer: Davor Cutura

SSV Loacker Bozen Volksbank: Hermones, Rottensteiner; Gaeta 3, Ladakis 4, Walcher 1, Jonas Gasser, Pasini 13/4, Mathà 1, Cantore 1, Turkovic 2, Trevisol, Gligic, Julian Gasser, Mizzoni, Scianamè. Trainer: Mario SporcicSchiedsrichter: Cardone Ciro/Cardone Luciano