SSV Bozen

Der SSV Loacker Bozen Volksbank lässt Brixen im Jubiläumsderby keine Chance

Der SSV Loacker Bozen Volksbank bleibt der Angstgegner des SSV Brixen. In einem torreichen und unterhaltsamen Derby behielten die Talferstädter nach 60 Minuten mit 35:26 die Überhand. Dabei trafen die beiden Südtiroler Handballklubs zum insgesamt 60. Mal aufeinander – und Bozen krönte das Jubiläum mit einer sehr überzeugenden Leistung. 

Die erste Hälfte konnte man gut und gerne ein Torfeuerwerk nennen. Nach 30 Minuten stand es nämlich bereits 19:15 für den SSV Loacker Bozen Volksbank. Diese komfortable Vier-Tore-Führung erarbeiteten sich die Weiß-Roten jedoch erst in den letzten Minuten der ersten Halbzeit. Denn in der Anfangsphase des Derbys schenkten sich die Südtiroler Traditionsklubs keinen Zentimeter. Bis zur 24. Spielminute – dann zündete der SSV Bozen den Turbo. 

Zuerst glich Brixens Spielertrainer Cutura per Siebenmeter zum 15:15 aus (24.), doch der für den angeschlagenen Marino spielende Kammerer (24.) und zwei Mal Skatar (27. und 28.) ließen das Ergebnis aus Sicht der Talferstädter hochschnellen. Mit einem perfekt aufgegangenen letzten Spielzug sorgte der Spielertrainer selbst, Mario Sporcic, wenige Sekunden vor der Halbzeitsirene für das 19:15. So konnte es für die Weiß-Roten weitergehen.


Bei Brixen liegen die Nerven blank – und Bozen ist eiseskalt

Und das tat es auch. Während der SSV Loacker Bozen Volksbank weiter couragiert nach vorne spielte, wurde der SSV Brixen mit jedem Gegentreffer nervöser. Das nutzten die Hausherren eiskalt aus und zogen innerhalb von sechs Minuten auf 23:16 davon. Maßgeblich am Torreigen beteiligt waren Turkovic und Skatar – die beiden Ausnahmekönner im Rückraum waren mit 10 und 8 Treffern vor dem Kasten der Gäste nahezu makellos. 

Zum Zungenschnalzen war das 25:17 für den SSV Bozen: Brixen attackierte da gerade mit 7 Mann, verlor aber den Ball. Sporcic reagierte am Schnellste, schnappte sich das runde Leder und hämmerte es von der eigenen 9-Meter-Linie in die Maschen. Brixen war total aus dem Konzept gekommen und fand auf die starke Vorstellung des SSV Bozen keine Antwort mehr. Nach und nach schraubten die Hausherren in der Gasteiner Halle das Ergebnis nach oben. In der 46. Minute erzielte Turkovic per Siebenmeter das 28:18 und das Spiel war so gut wie entschieden. 

In der Schlussphase zeichneten sich aber auch noch die jungen Wilden des SSV Bozen aus. Sporcic gab Walcher & Co. noch einige Minuten Spielpraxis, die es ihm mit einem couragierten Auftreten verdankten. Walcher selbst traf zwei Mal, auch Rossignoli netzte ein und Pauli Pircher ließen die Nerven in der 56. Minute nicht im Stich. Vom Siebenmeterpunkt erzielte der 20-Jährige seinen ersten Treffer im weiß-roten Tress. 


Die Stimmen zum Spiel: 

Andreas Kammerer (Kreisläufer SSV Loacker Bozen Volksbank): „Wir haben heute endlich einmal alle unsere Leistung abgerufen, was uns in vielen anderen Spielen in dieser Saison nicht gelungen ist. Jeder hat heute seinen Teil zum Sieg beigetragen. Hoffen wir, dass wir das auch am Samstag gegen Meran schaffen und auch gegen andere, vermeintlich stärkere Mannschaften als wir. So können wir nämlich allen die Stirn bieten.“

Davor Cutura (Spielertrainer SSV Brixen): „Dieses Spiel hat uns heute aufgezeigt, wo wir im Vergleich zu einem Champion der letzten Jahre in diesem Moment stehen. Bozen war heute in allen Belangen überlegen. Während wir dachten, dass wir ihnen ebenbürtig sind, haben sie heute genau das Gegenteil bewiesen. Wir müssen nun weitermachen, unseren Weg weiter gehen und schauen, dass wir in den nächsten Spielen punkten.“


SSV Loacker Bozen Volksbank – SSV Brixen 35:26 (19:15)

SSV Loacker Bozen Volksbank: Hermones, Rottensteiner; Greganic 3, Kammerer 3, Marino, Paul Pircher 1, Michael Pircher, Rossignoli 1, Scianamé, Skatar 8, Sonnerer 2, Sporcic 3, Turkovic 10, Udovicic 2, Venturi, Walcher 2

SSV Brixen: Sampaolo, Alex Wierer; Amato 1, Basic 5, Brugger 2, Coppola, Cutura 4, Di Giulio 1, Kholodiuk 7, Mitterrutzner 3, Mühlögger 1, Pivetta, Puntaier, Schatzer 2, Paul Wierer

Schiedsrichter: Di Domenico/Fornasier

Foto: Reinhold Eheim